Bleibt in meiner Liebe!

St. Petrigemeinde ZwickauBlog

Über zehnmal benutzt Jesus im 15. Kapitel des Johannesevangeliums das kleine Wort „bleiben“. „Bleibt in meiner Liebe!“ Es muss etwas Besonderes an diesem Wort sein. Und auch uns soll dieses kleine Wort vom Bleiben wichtig werden, wenn unser Heiland es so oft wiederholt. Aber was meint Jesus damit? Zunächst ist interessant, dass Jesus nicht sagt: „Bleibt im Gebet“ oder „Bleibt in meiner Nachfolge“ oder „Bleibt in meinem Dienst“. Er redet von einem viel tieferem Verhältnis: „Bleibt in meiner Liebe!“ oder „Bleibt in mir“. Aber wie funktioniert das nun? Die Antwort gibt Jesus selbst (Joh 15,7):

„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben“.

Wir bleiben also in Jesus, wenn wir in seiner Liebe bleiben und sein Wort nicht nur im Kopf oder auf der Zunge, sondern im Herzen haben, so dass sie wirklich unser Trost sind.

Gib also acht, ob du von den Worten Jesu und von seiner Liebe lebst. Ist das der Fall, dann lebst du in Christus und er in dir. Werde dir bewusst, ob Jesus dein einziger Trost ist, wenn dich deine Sünden bekümmern. Bekommst du deinen Trost nur durch das Wort von der Liebe Jesu, dann bist du in ihm und er in dir. Ganz sicher. Du lebst davon, wenn du nicht durch eigene Anstrengung, sondern nur durch das Hören des Evangeliums getröstet werden kannst. Das ist ein so wichtiger Punkt in unserem Christenleben, dass derjenige, der sich nicht selbst betrügen will, ihn unbedingt beachten muss.

Wie sich das in unserem Leben äußert, dass Jesus durch den Glauben in uns bleibt und wir in ihm, hat der Apostel Paulus in Galater 2 aufgeschrieben (2,19f):

„Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“

Paulus sagt: „Ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben.“ Zuerst hat das Gesetz mich, meine Selbstgerechtigkeit und Einbildung getötet. Ich starb. Es war aus mit mir. Ich konnte nichts mehr tun – konnte keinen Finger zu meiner Errettung rühren. Da kam ein anderes Gesetz, nämlich das des Glaubens, und sprach: „Glaube an den Herrn Jesus!“ Das Evangelium verkündete mir das ganze Verdienst von Jesus, seinen Tod für mich und seine Liebe zu mir. Da wurde mein Geist lebendig. Jetzt wurde ich mit dem vereinigt, der von den Toten auferstanden ist. „Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“ Dass Gottes Sohn mich geliebt hat und sich selbst für mich geopfert hat, darin besteht mein Leben – das heißt: „Bleibt in Meiner Liebe!“