Wachet!

St. Petrigemeinde ZwickauPredigten

Lätare, St. Petri 2022

Liebe Freunde in Christus!

Ich erinnere mich an eine Autofahrt vor etlichen Jahren. Der Tag war lang und anstrengend und ich völlig erschöpft. Dennoch wollte ich am Abend unbedingt zuhause sein. Also setzte ich mich in mein Auto. Während der Fahrt allerdings war es überaus schwer, nicht einzuschlafen. Mit allen möglichen Mitteln versuchte ich mich wachzuhalten. Erst kurbelte ich das Fenster herunter, damit mir der kühle Wind ins Gesicht bläst. Später drehte ich das Radio auf – vielleicht hindert die Musik am Einnicken. Aber trotz dieser Maßnahmen glichen meine Augenlider Zementblöcken. Also schlug ich mir selbst auf den Oberschenkel – so fest ich konnte, wieder und wieder.

Heute lächle ich innerlich über diese Autofahrt und die Tricks, durch welche ich versuchte, wach zu bleiben. Aber so lustig ist das im Grunde nicht. Denkt nur an die Konsequenzen, die Augen offen zu halten oder nicht. Bleibt man wach und schafft es heil nach Hause, kann man sich in ein schönes warmes Bett in einem sicheren Zuhause legen und selig einschlafen. Fallen einem dagegen die Augen zu, wacht man möglicherweise nicht in seinem Bett sondern in einem Krankenhaus auf. Oder auch gar nicht mehr.

Jesus will uns heute an etwas Vergleichbares erinnern: Im Leben eines Christen hängt alles davon ab, wach zu bleiben. In der letzten Woche seines irdischen Lebens lehrte Jesus viele Dinge. Aber über kaum ein anderes Thema sprach er so häufig, wie über dieses: „Wachet!“ Es war ihm wichtig: Denn was Jesus über die Wachsamkeit zu sagen hat, füllt Seiten und ganze Kapitel der Passionsgeschichte. Wieder und wieder predigte Jesus seinen Nachfolgern und damit auch uns: „Wachet! Tut ihr es nicht, werden die Konsequenzen grauenvoll sein. Tut ihr es dagegen, sind die Folgen so unglaublich gut, dass kein Prediger sie je in Worte fassen könnte.

Unser Predigttext stammt heute Morgen aus dem Markusevangelium, Kapitel 13, und wir beginnen bei den Vers 32 & 33. Dort heißt es:

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Seht euch vor, wachet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.

„Seht euch vor! Bleibt wachsam! Wachet“, so sagt es der Heiland hier. Denn er redet über den Tag – über den Jüngsten Tag. Was an diesem letzten Tag mit uns, unseren Eltern, Kindern, Freunden und Feinden, unseren Nachbarn und Arbeitskollegen geschehen wird, veranschaulicht das folgende Bild recht eindrücklich:

An jenem Tag wird Jesus am Himmel erscheinen. Und er wird glorreich und herrlich aussehen. Das kleine Jesuskind in einer Krippe in Bethlehem – der Stand der Erniedrigung – ist Vergangenheit. Stattdessen wird der Heiland den Himmel erfüllen und jeder Mensch auf dem Planeten Erde wird ihn sehen. Engel umgeben ihn, die ihre Posaune spielen. Und die gesamte Menschheit wird von den Toten auferweckt – von Adam und Eva bis zur letzten Beerdigung, von der man in der Zeitung gelesen hat. Die gesamte Menschheit wird auferweckt.

Und Jesus wird auf seinem Thron sitzen und über sie richten. Für diejenigen, die keine Zeit für Jesus hatten; die ihre Sünde nicht als Schaden betrachteten und Buße taten; für diejenigen, die nicht auf Jesus als den einzigen Weg zum Vater vertrauten, warten unaussprechliche Folgen. Vielleicht wird Jesus zu ihnen sagen: „Weiche von mir!“ Nie wieder werden sie lächeln oder lachen oder tanzen. Für sie wird es weder Freundschaft noch Sicherheit oder Geborgenheit geben. Es wird überhaupt nichts Gutes mehr geben. Denn Gutes kann nur in der Gegenwart Gottes existieren.

Für diejenigen aber, die in diesem Leben auf Jesus vertrauten und wussten, dass er ein solch großer Schatz ist, dass ich mir selbst und den kurzfristige Vergnügen der Sünde absterbe; für diejenigen, die auf seine Gnade vertrauten, wird es so gut sein. Ihr könntet mir 10 Stunden Zeit geben, den Himmel zu beschreiben, es würde mir nicht im Ansatz gelingen. Keine Freundschaft, kein Lachen, kein schöner Gottesdienst, kein Lied, kein Konzert, keine außergewöhnlich Erfahrung, keine Liebesbeziehung, keine Zuneigung dieser Welt – kurz nichts, was wir bisher erfahren haben, wird an das herankommen, was Gottes Volk an jenem Tag erleben wird. Und was das Beste daran ist: Diese Erfahrung wird nie und nimmer enden. Jesus sagt, dass alles darauf hinausläuft: Wird man bei ihm sein oder nicht?

Aber dabei gibt es ein kleines Problem. In unserem Text sagte Jesus über den Jüngsten Tag:

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand

Wird es dieses Jahr geschehen? Niemand weiß es. Wird der Tag kommen, bevor wir sterben? Niemand weiß es. Wird es in 2.000 Jahren soweit sein?

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand

Ich weiß nicht, ob wir von den Toten auferstehen werden oder gerade noch auf dem Planeten Erde herumlaufen, wenn Jesus wiederkommt. Vielleicht geschieht es ja noch vor Ende dieser Predigt. Niemand weiß das: kein Prediger, kein Prophet. Jesus sagt sogar, dass es nicht einmal die Engel wissen.

Und dann sagt er etwas merkwürdiges:

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

Was bedeutet, dass wir kurz auf Pause drücken und fragen müssen: „Wie bitte?!“ Ist Jesus nicht Gott? Und weiß Gott nicht alles? Ist der Heiland aber Gott und weiß alles, wie kann er da etwas nicht wissen? Dass Jesus es hier so formuliert, hat mit seiner Passion zu tun. Oder allgemeiner formuliert: mit seinem Stand der Erniedrigung. Als Jesus auf die Erde kam, legte er in der Zeit zwischen seiner Empfängnis in Marias Mutterleib und seiner Auferstehung von den Toten seine göttliche Macht ab. Zwar gab es Zeiten, wo er seine Macht einsetzte und Wunder tat oder göttliches Wissen anzapfte, um die Gedanken von Menschen lesen zu können. Er tat es, um sich als Gottessohn auszuweisen. Aber die überwiegende Zeit seines Erdenlebens setzt Jesus keine göttlichen Macht ein. Denken wir nur an seine Geburt. Christus, der Herr, wurde geboren – aber kam er heraus und sprach perfektes Hebräisch bzw. Aramäisch? Ist er aus Maria herausgesprungen, hat sie angeschaut und zu ihr gesagt: „Hallo, Mama. Was gibt’s?“ Nein, Jesus weinte, brabbelte, lernte Silben und Wörter – so als hätte er Sprache nicht erfunden. Denn er entleerte sich selbst vom vollen göttlichen Wissen, wurde Mensch – für uns.

Jesus sprach diese Worte im Stand der Erniedrigung. Er will uns dadurch eindrücklich vor Augen führen, dass wir noch viel weniger Ahnung haben, wann der jüngste Tag kommt. Wir wissen nicht, ob wir zuvor noch in den Ruhestand gehen werden oder nicht. Das macht die Sache so dringlich, eben weil niemand wissen kann, wann diese Welt ein Ende findet.

Aber etwas können wir sehr wohl wissen: Hängt alles davon ab, dass wir hinsichtlich der Wiederkunft Christi geistlich wach sind, und kommt der Jüngste Tag wie ein Dieb in der Nacht, dann gibt es nur eine logische Sache, die man tun kann: Wach bleiben. Nicht wegdösen. Nicht einschlafen.

Jesus macht diesen Punkt noch deutlicher. Denn im Text heißt es nun weiter:

Wie bei einem Menschen, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, einem jeden seine Arbeit, und gebot dem Türhüter, er solle wachen: so wacht nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, wenn er plötzlich kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!

Das kurze Beispielgeschichte hat nur einen simplen Vergleichspunkt: Wann immer der Jüngste Tag kommt, lasst euch nicht von Gott im Schlaf erwischen. Oder mit anderen Worten: Seien wir nicht wie der Mann, von dem ein Pastor einmal berichtete. Er war gerade mitten in der Predigt, als ein Mann die Kirche betrat und sich in die letzte Bankreihe setzte. Der Pastor freute sich innerlich über den Gast und predigte weiter. Als er das nächste Mal in Richtung des Mannes blickte, war dieser plötzlich verschwunden. Der Pastor dachte bei sich: „Vielleicht mochte er ja meine Predigt nicht.“ Nach dem Gottesdienst verließ der Pastor die Kirche durch den Mittelgang und schaute kurz nach Links. Da lag der Mann, ausgestreckt auf der Kirchenbank, tief und fest schlafend. Der Küster muss ihn dann aufgeweckt haben. Zumindest kam der Mann zur Verabschiedung, schüttelte dem Pastor die Hand und meinte nur: „Sehr gute Predigt!“

Aber rümpfen wir nicht mit der Nase über diesen Mann. Manchmal beobachte ich eure Augenlieder – und klar, es ist für einen Sonntag ziemlich zeitig, dass wir uns hier versammeln. Mancher Samstagabend mag lang gewesen sein. Wisst ihr, was ich als Pastor schon immer mal machen wollte? Mich an jemanden heranschleichen, der während der Predigt eingeschlafen ist – ganz sachte und leise. Und dann rufe ich laut: „Guten Morgen!“ Das wäre so toll! Also: Wachet! Schlaft nicht ein.

Einzuschlafen während eines Gottesdienstes ist die eine Sache. Aber Jesus redet an dieser Stellt nicht wirklich darüber. Vielmehr geht es ihm um geistlichen Schlafen. Er spricht davon, den Fokus auf die Dinge Gottes zu verlieren. Vielmehr sollen wir wach bleiben hinsichtlich der Dinge, die Jesus uns sagt. Ein neudeutsches Wort beschreibt es vielleicht am besten: Wir sollen „woke“ bleiben. Habt ihr dieses Wort schon einmal gehört – „woke“? Das Wort stammt eigentlich aus der afroamerikanischen Kultur. Berühmtheit erlangte es vor über 10 Jahren durch die Sängerin Erykah Badu. „Woke“ sein bedeutet „wach sein im Kopf“ oder „Missstände bemerken“. Glaubt man beispielsweise, es gäbe in unserem Land keine Diskrimierung und keinen Rassismus, würden viele wohl antworten: „Das ist nicht woke. Werde wach, es gibt diesbezüglich noch viele Missstände in unserem Land.“ Oder nimmt man an, dass die Gleichberechtigung von Frauen in unserem Land erreicht wäre, würden mache wohl antworten: „Das ist nicht woke. Nach wie vor gibt es Sexismus am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft allgemein.“ Man muss also aufwachen, die Augen für die Missstände öffnen und hinsehen, was wirklich passiert. „Woke“ sein und bleiben, bedeutet also die Augen offenzuhalten für die Dinge, so wie sie in Wahrheit sind.

Und das sagt Jesus auch in unserem Text hinsichtlich unseres geistlichen Lebens: Man kann seien Alltag bestreiten und dabei völlig vergessen, dass der Tag kommt. Man kann jahrelang zur Schule oder in die Kirche gehen und dabei vergessen, dass eines Tages – vielleicht noch dieses Jahr – alles zu Ende sein wird. Dann werden nur noch sehr wenige Dinge zählen und vieles andere nicht mehr.

Vielleicht beschreibt es das folgende Bild am besten:

Die Zeichnung stellt dar, wie der Heilige Geist uns dabei hilft, wach zu bleiben; „woke“ zu sein. Das ist nötig, weil gruselige und böse Kräfte uns daran hindern wollen, Jesu Wiederkunft und was an jenem Tag zählt im Bewusstsein zu halten. Aber der Heilige Geist hilft uns , im Fokus zu behalten, dass der Tag kommen wird – zum Beispiel durch Gottesdienste wie diesen. Denn an jenem Tag werden wir über einige Dinge in unserem Leben froh sein, dass wir sie getan haben – andere dagegen werden wir bereuen. „Wachet“, so sagt es daher Jesus.

Ein Mann kam mit einem Problem zu seinem Pastor. Er dachte darüber nach, seinen Job aufzugeben. Zu seinem Seelsorger sagte er: „Wissen Sie, wenn Jesus zurückkommt, ist alles, was zählt, ob man geglaubt hat oder nicht. Warum arbeite ich also noch in diesem Laden und mache ständig Überstunden? Was ist der Sinn, was das Ziel? Sollte ich nicht etwas Größeres und Besseres tun – etwas, das am Tag des Jüngsten Gerichts von Bedeutung ist?“

Und das ist eine gute Frage: Was würden wir bereuen, wenn Jesus dieses zu Ostern wiederkäme? Würden wir es bereuen, eine Krankenschwester gewesen zu sein oder in einer Fabrik am Fließband gestanden zu haben? Würden wir es bereuen, „nur“ das Essen für die Kinder in Brotbüchsen verpackt zu haben? Was bedeutet es, wach zu bleiben? Was wird am letzten Tag wichtig sein?

Jesu Antwort auf diese Fragen ist sehr ermutigend. In Matthäus 25 erzählte der Heiland ein Gleichnis darüber, was geschehen wird, wenn er am Jüngsten Tag wiederkommen und Gericht halten wird. In zwei Gruppen werden dann die Menschen einteilen: Gläubige und Ungläubige – Schafe und Böcke. Und worüber spricht der Heiland, als er über das Leben der Schafe nachdenkt? Er redet von hungrigen Menschen, die von ihnen mit Essen versorgt wurden. Er spricht von Nackten, die von ihnen bekleidet wurden; von Menschen, die im Gefängnis saßen und von ihnen besucht wurden.

Natürlich ist es wichtig, unseren Glauben mit anderen zu teilen und das Evangelium zu weiterzusagen, so dass möglichst viele Menschen auf den Jüngsten Tag vorbereitet sind. Aber das ist eben nicht alles. Führen wir ein Leben des Glaubens; lieben wir Menschen als Antwort auf Gottes Liebe zu uns, dann sind wir wach. Für all jene, die wochentags Brotbüchsen für ihr Schulkinder packen – das bedeutet es, wach zu sein. Und für diejenigen, die sich um ihre Mama im Pflegeheim kümmern und sie besuchen, weil sie nicht mehr viel hat – das bedeutet es, wach zu sein. Und all jene, die mit Mitgefühl und Freundlichkeit in unserer Gemeinschaft als Lehrer, als Krankenschwester, als Buchhalterin, als Bäcker oder was auch immer dienen – das bedeutet „wachet“! Besucht man jemanden im Gefängnis, macht das vielleicht keine Schlagzeilen. Aber das ist es, was wir in Jesu Namen Gutes tun können. Damit verschwendet man keine Zeit – im Gegenteil: unsere alltäglichen Berufungen sind die Dinge, die Jesus lobt und preist – eine Ewigkeit lang.

Aber nicht nur das. Wachsam sein, bezieht sich auch auf den Gottesdienst bzw. das Wort Gottes. Bevor ihr heute hergekommen seid, habt ihr euch vielleicht keine Gedanken über den Jüngsten Tag gemacht. Nun aber tut ihr es. Denn Jesu Name, sein Wort, weckt uns auf. Das ist auch wahr in Bezug auf unser Zusammenleben als Christen. Vielleicht fühlt man so, als wäre man nicht bereit für das Jüngste Gericht. Aber dann erinnert ein Mitchrist: „Gott ist die Liebe. Und Gott ist Barmherzigkeit und Vergebung.“ Das dient dazu, dass wir wachen. Oder wenn wir unsere Bibeln öffnen: In 25 der 27 neutestamentlichen Bücher finden wir Erinnerungen an den Jüngsten Tag. Jesus weckt uns dadurch auf und weist uns auf die Ewigkeit hin. Durch die Gnadenmittel hält uns der Heilige Geist geistlich wach.

Allerdings frage ich mich, ob nicht einige unter uns in diesem Moment Bedauern empfinden. Man blickt auf sein Leben zurück und bemerkt, wie wenig man eigentlich über den Jüngsten Tag nachgedacht hat; dass man vielleicht jahrelang kaum einen Gedanken daran verschwendet hat. Besorgt war man hinsichtlich vieler Dinge des Alltags, aber kaum hinsichtlich der letzten Dinge. Oder man hat noch kein einziges Mal das Buch vom Anfang bis zum Ende gelesen, welches Gott höchstpersönlich verfasste.

Was dann? Was denkt Gott über Menschen, die geistlich gesehen eingeschlafen sind? Ich kenne die Antwort auf diese Frage, weil es diejenigen betraf, die unseren heutigen Text als Erste gehört haben. Jesus predigt darin am Dienstag sagt er: „Wachet! Seid auf der Hut!“ Zwei Tage später nahm er seine engsten Freunde mit zu seinem privaten Gebetsort im Garten Gethsemane. Und was sagt er zu ihnen?

Bleibt hier und wachet!

Aber was geschah? Die Jünger kuschelten sich an die Wurzel eines Olivenbaums und nickten ein. Und was tat Jesus? Er blieb wach. Bis zu seinem Tod am Kreuz würde der Heiland nicht mehr schlafen. Wenn ich richtig gezählt habe, waren es 33 Stunden: Nach einem langen Tag wurde Jesus gegen sechs Uhr abends verhaftet. Die Nacht hindurch wurde er von Hannas, Kaiphas und dem hohen Rat verhört. Um 9 Uhr am Freitagmorgen wurde er ans Kreuz geschlagen und starb dort um 15 Uhr. 33 Stunden aber Jesus blieb wach und wachte jede Sekunde dieser Zeit. Er ist sich seiner Mission vollkommen bewusst, sein Leben für Sünder und Menschen zu geben, die ein wenig zu schläfrig werden, wenn es um geistliche Dinge geht. Und er streckte seine Arme am Kreuz aus und schrie, dass es vollbracht ist.

Danach fand er seine Freunde, die eingeschlafen waren, nachdem er am Ostermorgen von Toten aufgewacht war. Und wie nannte er seine Jünger, die zuerst eingeschlafen und dann geflohen waren? Er nannte sie Brüder. Diejenigen, die es vermasselt haben, weil sie viel zu schläfrig waren, nennt er seine Brüder! Und als er sie schließlich im Obergemacht traf, sprach er es ihnen zu: Friede sei mit euch! Blickt man mit Bedauern auf sein Leben zurück, weil die eigenen Sünden bewusst werden, dann gilt ein für allemal: Jesus rettet schläfrige Menschen. Jesus starb für die Schläfrigen. Und wenn er wiederkommt, wird es keine Enttäuschung auf seinem Gesicht geben.

Wenn sein Angesicht an jenem großen Tag vom Himmel herab strahlt, wird er uns mit Liebe betrachten.

Es ist, wie das Lied, welches wir gleich singen, sagt:

Wir warten dein, du kommst gewiss, / die Zeit ist bald vergangen. / Wir freuen uns schon überdies / mit kindlichem Verlangen. / Was wird geschehn, / wenn wir dich sehn, / wenn du uns heim wirst bringen, / wenn wir dir ewig singen!

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.