Woher weiß man, ob es Gott wirklich gibt?

St. Petrigemeinde ZwickauFrage & Antwort

Das ist eine Frage, der man sich als Christ des Öfteren stellen muss. Aber auch als Christ kann sie gelegentlich bewegen. Die meisten von uns sind in dem Glauben großgeworden, dass es einen Gott gibt. Und doch: Gott ist Geist. In Johannes 4,(24) sagt Jesus:

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Gott ist Geist – wir können ihn weder sehen, noch mit ihm von Angesicht zu Angesicht reden. Was unterscheidet Gott also z. B. von einer Märchenfigur oder einem ausgedachten höheren Wesen? Woher weiß man, dass es Gott wirklich gibt?

Die Bibel gibt darauf zwei bzw. drei konkrete Antworten: Die erste Antwort findet sich im Römerbrief, Kapitel 1. Dort heißt es in Vers 20:

Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.

Gott würde also auf unsere Frage antworten: Schaut auf die vielfältige Welt um euch herum. Dort findet ihr genug Hinweise, dass Gott echt ist. Manchmal wird das auch Uhrmachertheorie genannt: Wenn man z. B. durch den Wald läuft und dort eine Uhr am Boden liegen sieht, nimmt wohl niemand an: „Ah. Hier liegt eine Uhr. Man überlegen, wie die hierher gekommen sein könnte? Mmh… wenn der Wind lang genug und im richtigen Winkel bläst und genug Staub aufwirbelt, dann kommt da am Ende eine Uhr dabei heraus.“ Man würde wohl viel eher sagen: „Diese Uhr ist so komplex. Ein intelligentes Wesen muss diese Uhr gebaut haben.“

Im Vers aus dem Römerbrief sagt Paulus im Grunde dasselbe: „Wenn man die Welt um einen herum betrachtet; wenn eine Frau schwanger wird und mitbekommt, wie sich das kleine Baby im Bauch entwickelt und wie schön und komplex es ist, erblickt es das Licht der Welt; wenn man über Schwerkraft und Physik nachdenkt; dann erkennt man, dass es sich um ein Wunder handelt. Und die einzige logische Annahme ist die, dass ein höheres Wesen – Gott – diese Dinge entworfen haben muss.

Die zweite Antwort auf die Frage, ob es Gott wirklich gibt, findet sich nur eine Seite weiter in der Bibel, also ebenfalls im Römerbrief. Römer 2, Vers 14:

Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.

Paulus sagt hier: Auch Menschen, die noch nie etwas vom Christentum gehört und noch keine Seite der Bibel gelesen haben, kennen dennoch den Unterschied zwischen richtig und falsch. Man nennt das manchmal auch den moralischen Gottesbeweis. Wir alle stimmen wohl darin überein, dass es falsch wäre, einen anderen Menschen zu schlagen oder ihm Dinge zu stehlen.

Die Frage ist: Warum denken wir alle, dass es falsch ist? Der Grund muss etwas sein, das Gott selbst in uns so angelegt hat. Daher gibt es ein grundlegendes Problem für Menschen, die nicht an Gott glauben: Sie wissen, dass es die Kategorien richtig und falsch gibt. Mord ist falsch. Diebstahl ebenso. Das ist im Übrigen in allen Ländern und Kulturen der Welt so. Aber warum? Wenn es keinen Gott gibt, dann ist das doch eigentlich nicht falsch. Wer sagt dann, dass ich nicht einfach tun kann, was mir gefällt? Wer macht dann die Regeln? Wenn es keinen Gott gibt, dann ist es höchstens eine persönliche Meinung, dass zum Beispiel Mord falsch ist.

Aber wenn es einen Gott gibt – einen Gott, der uns geschaffen hat; einen Gott, der das Gute liebt und das Böse hasst, dann erklärt sich auch, warum wir einiges als falsch und anderes als richtig betrachten. Dieser Gott hat nämlich sein Gesetz in unsere Herzen geschrieben. So drückt es auch Paulus aus, wenn er im Römerbrief weiter schreibt:

Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen

Ob es nun die Schöpfung ist oder die Existenz unser Gewissen – es gibt genug Hinweise, dass wir nicht dumm sind, zu glauben, dass es einen Gott gibt.

Eine Sache wissen wir ohne die Bibel allerdings nicht: Nämlich, dass Gott ein gnädiger Gott ist. Ein Gott, der auf diese Erde kam, sich ganz klein machte, an unserer Stelle ein vollkommenes Leben führte und am Kreuz für unsere Sünden starb – zu unserer Erlösung. Das sagt uns allein Gottes Wort, in dem uns unser himmlischer Vater alles offenbar hat, was wir wissen müssen, um in den Himmel zu kommen.